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Die Bürgy-Orgel der Schlosskirche Bad Homburg

Geschichte
Disposition
Geschichte

Prospekt: Johann Conrad Bürgy, Homburg v.d.H., 1782-1787
Werk: Rekonstruktion des 1877 abgebrochenen Bürgyschen Originals durch Förster & Nicolaus, Lich, 1989

Die Bürgy-Orgel in der Schloßkirche nimmt eine Sonderstellung in der „Orgellandschaft“ Bad Homburgs ein. Einerseits handelt es sich um die älteste Orgel Bad Homburgs, andererseits um eine der jüngsten. Die in den Jahren 1782-1787 von dem Homburger Orgelbaumeister Johann Conrad Bürgy (1721-1792) erbaute Orgel in der Schloßkirche war aufgrund der Feuchtigkeit sehr schnell überholungsbedürftig. Bereits nach 90 Jahren lohnte sich keine weitere Investition in das Instrument, so daß man 1878 eine Behelfsorgel anschaffte.

30 Jahre später wurde in der unmittelbaren Nachbarschaft die Erlöserkirche eingeweiht, woraufhin die Gottesdienste in der Schloßkirche eingestellt wurden. Von der alten Bürgy-Orgel waren zu dieser Zeit nur noch das Orgelgebläse, das Gehäuse und die Prospektpfeifen erhalten geblieben. 1917 mußten die Zinnpfeifen zu Kriegszwecken abgeliefert werden.

Dank der Initiative Bad Homburger Bürger und der Orgelbaufirma Förster & Nicolaus in Lich konnte 1989 das für die Kurstadt historisch bedeutsame Instrument wieder seiner Bestimmung als Konzertorgel übergeben werden. Es ist damit eines der wenigen Instrumente der klassischen Stilepoche, auf dem Werke der Klassik und der Frühromantik klangauthentisch wiedergegeben werden können. Selbst auf das Treten der Bälge durch Kalkanten muß nicht verzichtet werden, denn diese Möglichkeit wurde, dem Vorbild entsprechend, wieder eingerichtet. Auch die Stimmung (Kirnberger 1771) entspricht der Entstehungszeit und damit den Werken des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts.

Disposition
Bürgy-Rekonstruktion durch Förster & Nicolaus 1989

Hauptwerk
II.Manual, C-e³
Positiv
(Oberwerk), III.Man.
Echo
I.Manual
Pedal
C-c¹
Principal 8' Principal 4' Bourdon 8' Principal 16'
Groß Bourdon 16' Flaut major 8' Flaute 4' Sub Bass 16'
Viola di Gamba 8' Flaut travers Disk. 8' Salicional 2'Bass/4' Diskant Octav Bass 8'
Salicional 8' Hohlflaut 4' Quint 3' Quinta 6'
Klein Bourdon 8' Quint 3' Octav 2' Superoctav 4'
Octav 4' Octav 2' Basson/Vox humana 8' Mixtur 4fach 2'
Flaute minor 4' Spitzflöt 2' Tremulant Posaunen Bass 16'
Quinta 3' Mixtur 3fach 1'
Superoctav 2' Krummhorn 8'
Hohlflaut 2' Vox humana 8'
Spielflaut 1 3/5' Tremulant
Cimpal 2fach 1'
Cornet Disk. 6fach 8'
Mixtur 6fach 1'
Trompete 8'

Mechanische Schleifladen
Manual-Schiebekoppel III/II, Pedalkoppel Hauptwerk
6 Keilbälge. Ventilzug. Ungleichstufige Temperierung nach Kirnberger.

Die Originaldisposition gibt die Spielflöte als Register in 2'-Lage an. Da eine musikalische Funktion dieser ganz außergewöhnlichen Häufung von 2'-Registern nicht nachzuweisen war, wurde das Register in der Rekonstruktion als Terz ausgeführt, jedoch so, dass es sich ohne Schwierigkeiten zur Spielflöte 2' umstellen läßt.

Mit freundlicher Unterstützung von Tourist Info + Service Bad Homburg v.d. Höhe
OI-B-45
weiterführende Links:

Orgelfestival Fugato - Das Festival in der Region Bad Homburg
Webseite Schloss Bad Homburg