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Die Orgeln in St. Petri Buxtehude

Orgelgeschichte
Disposition

Chororgel
Truhenorgel
Zur Orgelgeschichte in St. Petri Buxtehude

Arp Schnitger hatte 1701 eine Orgel mit 36 Registern fertiggestellt. Sie wurde 1853 bei einem Turmbrand vernichtet. Bereits 1859 erbaute Philipp Furtwängler aus Elze bei Hildesheim eine neue Orgel mit 52 Registern auf 3 Manualen und Pedal. Sie ist sein zweitgrößtes Werk und gilt heute als eines der bedeutendsten Zeugnisse frühromantischen Orgelbaus in Norddeutschland. Sie enthält insgesamt etwa 3300 Pfeifen.

Furtwängler wurde 1800 in Gütenbach/Baden geboren. Er lernte zunächst Uhrmacher. Vermutlich hat er keine Lehre als Orgelbauer absolviert, sondern sich die Kenntnisse selbst angeeignet. Das erklärt manche Eigenarten im Bau seiner Orgeln, die es anderswo nicht gibt. Klanglich gesehen, ist er teils an Barockorgeln orientiert (helle Mixturen), teils setzt er romantische Klangvorstellungen um (viele 8’-Register und überall auch die so genannten „Streicher“).

1982-1984 wurde die Orgel von der Firma Alfred Führer, Wilhelmshaven, restauriert, 2006/2007 von Rowan West, Altenahr.
Disposition
Furtwängler, 1859

Manual I Manual II Manual III Pedal forte Pedal piano
Bordun 16' Quintatön 16' Gamba 16' Principalbaß 16' Violonbaß 16'
Principal (Prospekt) 8' Principal 8' Geigenprincipal 8' Subbaß 6' Violoncello 8'
Gemshorn 8' Hohlflöte 8' Spitzflöte 8' Quintenbaß 10 2/3' Bordun 8'
Rohrflöte 8' Gamba 8' Flöte 8' Principal (Prospekt) 8'  
Quintatön 8' Gedact 8' Rohrflöte 8' Oktav 4'  
Quinte 5 1/3' Oktav 4' Salicional 8' Posaunenbaß 16'  
Oktav 4' Viola 4' Dolceflöte 8' Trompete 8'  
Gemshorn 4' Gedact 4' Oktav 4'  
Rohrflöte 4' Spitzquinte 2 2/3' Spitzflöte 4'    
Quinte 2 2/3' Gedactflöte 4'    
Oktav 2' Salicet 4'    
Mixtur 3-fach 2' Waldflöte 2'    
Cornett 3+5fach 1 1/3' Harmonia 2-fach 1 3/5' (ab c'): + 2 2/3'
Cymbel 3-fach 1/2'    
Trompete 16'

Tonumfang:
Manuale: C-f’’’
Pedal: C-d’

Vollmechanische Schleifladen-Orgel

Neben-Züge
Octavant (Manual I)
Erstes Pedal (Piano-Zug)
Koppeln: III/II, II/I, I/Pedal

Chororgel

erbaut 1974 von Gebr. Hillebrand

In der Kirche St. Petri zu Buxtehude baute die Orgelbauwerkstatt Hillebrand (Altwarmbüchen) 1974/75 eine Chororgel.Das Gehäuseder Orgel stammt aus der Werkstatt von Paul Ott (Göttingen). Ursprünglich diente in den Jahren 1949 bis 1974 das Gehäuse als Rückpositiv der Huß/Schnitger-Orgel in Ss. Cosmae et Damiani zu Stade. Da das Ott-Gehäuse für die Restaurierung der Huß/Schnitger-Orgel nicht wiederzuverwenden war, konnte es als Chororgel in der St. Petri-Kirche eine gute und optisch in den Raum passende Verwendung finden.

Manual (C – e’’’) Pedal (C – f’)
Praestant 8’* angehängt
Gedackt 8’  
Oktave 4’  
Quinte 2 2/3’  
Gemshorn 2’  
Mixtur 4 fach  
Trompete 8’  

*ab G im Prospekt

Pedalkoppel
Tremulant
Tonhöhe: a' = 440 Hz
Stimmung: nach Werkmeister III

Die Chororgel in St. Petri bedarf einer Überarbeitung und Erweiterung, die momentan in Vorbereitung ist.

Restaurierung und Erweiterung der Chororgel in Anlehnung an den norddeutschen Orgelbau des Barock

Am 7. Mai 2017 haben Kreiskantorin Sybille Groß und Orgelrevisor Prof. Martin Böcker in in einem Konzert in der St. Petri Kirche das Projekt der Renovierung und Erweiterung der Chororgel der Öffentlichkeit vorgestellt.
Im Januar 2019 wurde der Auftrag an die Orgelbaufirma Rowan West vergeben.
Das Konzept der 2. Erweiterung wurde im Juli 2020 vom Kirchenvorstand St. Petri beschlossen.
Voraussichtlich im Frühjahr 2021 wird die Orgel abgebaut und in die Werkstatt der Firma Rowan West gebracht.
Derzeit (November 2020) wird an dem architektonischen Entwurf des Gehäuses gearbeitet.

Weitere Informationen zum Projekt und zur Pfeifenpatenschaftsaktion: https://kreiskantoratbuxtehude.wir-e.de/chororgel-restaurierung-und-erweiterung

Truhenorgel

erbaut 2006 von Harm Dieder Kirschner

Das Instrument basiert in den Abmessungen und Ausführungen auf historischen Vorbildern. Die Mensuren und Art der Pfeifenaufstellung sind der Truhenorgel des Nürnberger Nationalmuseums von Gottlob Näser (Fraustadt 1734) entlehnt.
Die Truhenorgel ist transponierbar und dient in der St. Petri Kirche als Continuo-Instrument, aber auch als eigenständiges Solo-Instrument und wird in vielfältiger Weise bei Gottesdiensten, Konzerten und in der Musik zur Marktzeit eingesetzt.

Manual
Gedeckt 8'
Quintadena 8' (ab c'/cis')
Gedeckt 4'
Sesquialter (ab c'/cis')
Principal 2'
Quinte 1 1/3
Regal 8'

geteilte Schleife


Mit freundlicher Genehmigung der Kirchengemeinde (Herr Gundlach / Frau Groß)
Fotos: Martin Elsen
OI-B-78
weiterführende Links:

Webseite St. Petri Buxtehude